
Judith Schleimer
Mitglied des Ortsausschusses Mariä Himmelfahrt Pohl
Als am Freitag, den 15. August 2025 um ca. 17:35 Uhr Böllerschüsse über Pohl erschallten, wusste jeder, dass ein besonderes Ereignis stattfand. Die katholische Kirche in Pohl wurde 150 Jahre alt.
Dies war für den Ortsausschuss Anlass genug, den Tag zu etwas Besonderem zu machen. Mit der Vorsitzenden Janina Drese-Ried und unter Verwendung der Vorschläge von Mitglied Albert Perabo stellte man ein kleines, aber feines Festprogramm zusammen.
So sollten Glockengeläut und Böller die Menschen einladen zum Festgottesdienst, der um 18 Uhr begann. Und viele folgten dem Ruf und füllten die Kirche – es waren ca. 80 Personen gekommen. Nicht nur Katholiken aus den fünf zur Kirche Pohl gehörenden Dörfern, nein, auch viele Gäste aus den Nachbarkirchorten, Katholische und Evangelische, Bürgermeisterinnen, Mitglieder des ev. Posaunenchores Obertiefenbach, Freunde und Verwandte.
Pfarrer John und Kevin zelebrierten den Gottesdienst gemeinsam und Pfarrer John erinnerte in der Predigt an die unglaublichen Anstrengungen, die von der damaligen Bevölkerung geleistet wurden, um gegen viele Widerstände in nur einem Jahr Bauzeit eine zwar schlichte, aber eigene Kirche zu errichten. Ein Werk gelebter Ökumene – zur Ehre der Gottesmutter, die Namensgeberin wurde.
Am Ende des Gottesdienstes wurden, so wie es am Festtag „Mariä Himmelfahrt“ alter Brauch ist, kleine, von fleißigen Händen gebundene Kräutersträuße gesegnet, die gerne gegen eine Spende mit nach Hause genommen werden konnten.
Einer der Höhepunkte im Gottesdienst war ein geschichtlicher Rückblick von Albert Perabo unter dem Titel: „Krieg und Frieden im Schatten der Kirche(n)“.
In seiner unnachahmlichen Art und sehr anschaulich schilderte Albert den beschwerlichen Weg der Christen in der Region über die Jahrhunderte bis schließlich zu dem Bau der Kirche im Jahr 1874 bis 1875. Dabei machte er immer wieder deutlich, dass zwar häufig von der „Obrigkeit“ Trennendes zwischen den Religionen gefordert wurde, die Menschen aber, die Tag für Tag miteinander lebten und auskommen mussten, auf ihre eigene Weise damit umzugehen wussten. Damals wie heute!
Und, wie es sich für ein Fest gehört, waren alle eingeladen zum gemütlichen Beisammensein mit Sektempfang und kleinem Imbiss im Freien vor der Kirche bei wunderschönem Sommerwetter.
Viele folgten der Einladung, man kam ins Gespräch und saß noch lange zusammen.
Der Ortsausschuss Pohl bedankt sich sehr herzlich bei allen Besuchern, die den Tag mit ihrer Anwesenheit geehrt haben, für die überaus positiven Rückmeldungen, für die Gastgeschenke und bei allen Helfern – klein und groß. Quelle: Judith Schleimer